Der energetische Sanierungspass für Gebäude gemäß der EU-Richtlinie 2024 1275

Der Energy Performance Renovation Passport for Buildings und neue Entwicklungen bei Energieausweisen

 

Die Energieeffizienz in Gebäuden macht mit der Einführung des Gebäude-Renovierungspasses (BRP) einen Quantensprung nach vorne. Dieses innovative Instrument wird die Art und Weise, wie wir die energetische Sanierung unserer Gebäude angehen, revolutionieren. In diesem Artikel gehen wir im Detail darauf ein, was der BRP ist, welche Vorteile er bietet und wie er sich in die aktuelle Energieeffizienzpolitik einfügt.

Was ist der Building Renovation Passport?

Der Gebäuderenovierungspass ist ein digitales Dokument, das einen maßgeschneiderten Fahrplan für die umfassende Renovierung eines bestimmten Gebäudes bietet. Sein Hauptziel ist es, die Umwandlung bestehender Gebäude in emissionsfreie Strukturen bis zum Jahr 2050 zu erleichtern und damit den ehrgeizigen Dekarbonisierungszielen der Europäischen Union zu entsprechen.

Die Einführung des Renovierungspasses

Eine der bemerkenswertesten Neuerungen der Richtlinie ist die Einführung des Renovierungspasses, ein Instrument, das es Eigentümern ermöglicht, langfristige energetische Verbesserungen zu planen. Der Pass bietet einen persönlichen Fahrplan für die Durchführung von Renovierungsarbeiten in Phasen, je nach den Ressourcen und Bedürfnissen des Eigentümers.

Der Pass bewertet nicht nur den Energiestatus des Gebäudes, sondern schlägt auch Verbesserungen vor, die schrittweise umgesetzt werden können, und liefert Schätzungen zu Kosten, Energievorteilen und Amortisationszeiten. Dies erleichtert es den Eigentümern, ehrgeizigere Renovierungen vorzunehmen und die Effizienzziele im Laufe der Zeit zu erreichen. Da der Renovierungspass ein digitales Dokument ist, öffnet er die Tür zu einer sehr interessanten Maßnahme, dem digitalen Gebäuderegister, das über ein digitales Repository alle Gebäudedokumente in digitalem Format enthalten würde.

  • Grundlegende Gebäudeinformationen: Der Renovierungspass sollte die aktuelle Energieeffizienz des Gebäudes, Informationen über nationale Mindestanforderungen an die Energieeffizienz und Termine für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen enthalten.
  • Renovierungsfahrplan: Eine grafische Darstellung der Renovierungsschritte, in der die optimale Reihenfolge der Verbesserungen erläutert wird. So können Renovierungen strukturiert und effizient geplant werden.
  • Beschreibung der Maßnahmen pro Stufe: Für jede Stufe sollte eine detaillierte Beschreibung der vorgeschlagenen Renovierungsmaßnahmen, Schätzungen der Energieeinsparungen, der Verringerung der Treibhausgasemissionen, der Einsparungen bei den Energierechnungen und der Energieeffizienzklasse, die nach Abschluss jeder Stufe voraussichtlich erreicht wird, vorgelegt werden.
  • Anschluss an erneuerbare Energiesysteme: Es sollte angegeben werden, welcher Anteil an erneuerbarer Energieerzeugung und Eigenverbrauch nach der Renovierung voraussichtlich erreicht wird.
  • Zusätzliche Verbesserungen: Informationen darüber, wie die Kreislauffähigkeit von Baumaterialien verbessert und Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes reduziert werden können.
  • Finanzierung und technische Unterstützung: Informationen über die für die Renovierung verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten und technische Unterstützungsdienste, die den Eigentümern bei der Durchführung des Projekts helfen können.
  • Mögliche Anhänge: Der Pass kann auch einen vorläufigen Zeitplan für die einzelnen Etappen, Kostenschätzungen und Beschreibungen der zu verwendenden Materialien und Technologien enthalten, wie z.B. den Zugang zur digitalen Version des Passes, die Vorregistrierung lokaler Fachleute oder Informationen zur Erdbebensicherheit, die u.a. in Anhang VIII der Richtlinie zu finden sind.

Hauptmerkmale des BRP

  • Es handelt sich um ein freiwilliges Instrument, das jedoch von den EU-Mitgliedstaaten aktiv gefördert wird.
  • Es bietet eine stufenweise Planung für die energetische Renovierung, die eine schrittweise und erschwinglichere Umsetzung ermöglicht.
  • Es ergänzt und verbessert den bestehenden Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz.
  • Er bietet eine langfristige Vision für die notwendigen Gebäudeverbesserungen .

Umsetzung des Gebäudesanierungspasses

Die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) besagt Folgendes:

  • Die Mitgliedsstaaten müssen bis zum 29. Mai 2026 ein Renovierungspass-System einführen.
  • Bei der Erstellung von Energieausweisen und EPBDs muss ein gemeinsamer Ansatz verfolgt werden.
  • Die Techniker, die diese Dokumente erstellen, müssen zugelassene, qualifizierte oder zertifizierte Fachleute sein .

Vorteile des Gebäudesanierungspasses

  1. Langfristige Planung: Ermöglicht es Eigentümern und Investoren, Renovierungsmaßnahmen optimal zu planen.
  2. Phasenweise Renovierung: Ermöglicht eine gründliche Renovierung in Phasen, wodurch die Anfangskosten und die Unannehmlichkeiten für die Bewohner reduziert werden.
  3. Effizienzverbesserung: Bietet einen klaren Fahrplan für die Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes.
  4. Mehrwert: Erhöht den Wert der Immobilie, indem das Potenzial für energetische Verbesserungen aufgezeigt wird.
  5. Bewusstseinsbildung: Klärt die Eigentümer über die Bedeutung der Energieeffizienz und deren Vorteile auf.

Beziehung zum Energieausweis

Das BRP und der Energieausweis sind eng miteinander verbunden, haben aber unterschiedliche Funktionen:

  1. Beide bewerten die aktuelle Energieeffizienz des Gebäudes.
  2. Der Energieausweis geht darüber hinaus und enthält einen detaillierten Plan für Verbesserungen im Laufe der Zeit.
  3. Es wird empfohlen, beide Dokumente von demselben Fachmann erstellen zu lassen, um Konsistenz zu gewährleisten.

Eine der wichtigsten Änderungen, die diese Richtlinie mit sich bringt, ist die Vereinheitlichung von Format und Umfang der Energieausweise in der gesamten Europäischen Union. Dies ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Ländern und eine genauere Bewertung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Für die Umsetzung des einheitlichen Musters für Energieausweise in der gesamten Europäischen Union wurde eine Frist bis zum 29. Mai 2026 gesetzt.

Die neuen Energieausweise

Die neuen Energieausweise werden mehr Informationen enthalten können:

Das Erderwärmungspotenzial (GWP) über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes gibt den Gesamtbeitrag des Gebäudes zu den Emissionen des Klimawandels an und umfasst die in den Bauprodukten enthaltenen Treibhausgasemissionen sowie die direkten und indirekten Emissionen aus der Nutzungsphase.

Darüber hinaus können auch Angaben darüber gemacht werden, ob das Gebäude in der Lage ist, auf externe Signale zu reagieren und den Energieverbrauch anzupassen; ob das Wärmeverteilungssystem im Gebäude mit niedrigeren oder effizienteren Temperaturniveaus arbeiten kann; ggf. die Kontaktdaten der zuständigen zentralen Anlaufstelle für Renovierungsberatung.

Der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz kann auch einige zusätzliche Angaben enthalten. Dazu kann gehören, ob das Gebäude für intelligente Anwendungen bewertet wurde. Falls verfügbar, kann auch der Wert dieser Bewertung angegeben werden. Darüber hinaus kann vermerkt werden, ob das Gebäude über ein digitales Register verfügt.

Diese Verbesserungen zielen darauf ab, eine umfassendere Bewertung nicht nur der Energieeffizienz des Gebäudes, sondern auch seiner Umweltauswirkungen vorzunehmen.

Außerdem wurden den Zertifikaten spezifische Empfehlungen für energetische Verbesserungen hinzugefügt. Diese detaillierten Empfehlungen geben den Eigentümern Hinweise, wie sie die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern und die langfristigen Kosten senken können.

Die Ausweise bleiben für den Verkauf oder die Vermietung von Gebäuden obligatorisch und müssen in der Werbung sichtbar sein, um sicherzustellen, dass potenzielle Käufer oder Mieter informiert sind.

Die Zukunft der Energieeffizienz in Gebäuden

Der Gebäude-Renovierungspass stellt einen bedeutenden Schritt nach vorn im Kampf gegen den Klimawandel und zur Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudesektor dar. Seine Umsetzung verspricht nicht nur eine Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern auch eine Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner und eine langfristige Senkung der Energiekosten. Für Baufachleute, wie z.B. Gebäudezertifizierer, ist der BRP eine Gelegenheit, ihre Dienstleistungen zu erweitern und weiter zum Übergang zu einem nachhaltigen, emissionsfreien Gebäudebestand beizutragen.

 

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